Februar 2021

Liebe Gemeinde,

2020 geht als das Jahr in die Geschichte ein, indem die erste weltweite Pandemie ausgebrochen ist. Das noch junge Jahr 2021 wird vom Verteilungskampf um einen knappen Impfstoff geprägt. So kommt es, dass viele  schon jetzt überlegen, was sie im Herbst unternehmen; und als erstes tun,  wenn endlich alles wieder erlaubt ist. Diese Großwetterlage bestimmt die Nachrichten und nicht nur sie. Auch unser Denken und Verhalten wird davon beeinflusst.

Wie ein Weckruf erscheint da ein Wort aus dem Propheten Jesaja (60,1):

Arise and shine“. Zu Deutsch: Auf, werde Licht!

„Was? Jetzt schon?“ möchte man den Propheten fragen. „Nicht erst 2022? Wir sind im Lockdown.  Virus-Mutationen sind im Umlauf. Wie gut der Impfschutz ist, weiß man nicht.“ Die Aufzählung möglicher Einwände lässt sich problemlos verlängern. Es leuchtet vordergründig nicht ein, warum  jetzt der richtige Zeitpunkt zum Aufstehen gekommen sein soll. Mancher mag geneigt sein, die Schlummern-Taste seines Weckers zu drücken, sich umzudrehen und den Anruf zu ignorieren. Zu  lange hat die AHA-Regel uns auf uns selbst zurückgeworfen, von anderen isoliert und rammdösig gemacht.

Andere fragen sich vielleicht, was es konkret bedeutet, aufzustehen und zu leuchten? Wie wird man Licht? Wann wird dies – für einen selbst und das Umfeld – sichtbar?

Diese und andere Fragen werden in den Predigten der nächsten Wochen beantwortet. Wir werden dieses Wort aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und dadurch ernstnehmen.  Denn dem Leitungsteam wurde dieser Aufruf wichtig. Bedeutungsvoll. Mehr noch. Wir empfinden geradezu, dass uns das Motto von oben auferlegt und geschenkt wurde.

Arise and shine“. Drei Wörter: Auf, werde Licht!

Es ist tatsächlich ein Weck-Ruf. Denn manches in dieser Corona-Zeit  wirkt ermüdend. Man hofft, dass „es“ (das Virus, Homeschooling, etc.) einfach schnell vorübergeht und man unbeschadet davonkommt. Darüber kann man vergessen, wozu man berufen ist. Gerufen in dieser Zeit und für diese Zeit (vgl. Esther 4, 14).

„Ihr seid das Licht der Welt! Eine Stadt, oben auf einem Berg gelegen, kann nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht eine Lampe an und stellt sie unter ein Gefäß, sondern auf den Leuchter; dann leuchtet sie allen im Hause. So leuchte euer Licht vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater in den Himmeln preisen!“ sagt Jesus (Mt. 6,14).

Ein alter Gospel-Song drückt es so aus: „This little light of mine, I’m gonna let it shine!“ Lasst uns nach Gelegenheiten Ausschau halten, in denen wir unser Licht leuchten lassen und Gutes tun können.

Herzliche Grüße,

Reiner

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